Beate Rothbauer

Warum unsere Glocken läuten....

Diese Seite wurde am 10.6.2001 erstellt

Im Oktober 1998 hielt unser Weihbischof Dr. Alois Schwarz einen Vortrag für die Pfarrgemeinderäte. Er begann den Vortrag mit den Worten - "Unsere Kirchtürme ragen heraus aus den Orten, und sind weithin sichtbare Zeichen, wo der Weg zum Himmel gezeigt wird. Diese Kirchtürme verweisen auf ein Gebäude, dass in vier Mauern den bergenden Raum bietet. Ein Leuchtturm, der nicht bloß von außen angestrahlt wird. Die Kirchen sollten von innen heraus strahlen und leuchten- weithin sichtbar."

Der Kirchturm mit seinen Glocken soll aber auch weithin hörbar sein. Der Weg durch den Ort führt uns direkt an unserem Kirchturm vorbei. Aber kennen wir auch die Bedeutung der Glocken und ihre Entstehungsgeschichte?

Unser Kirchturm beherbergt vier verschiedene Glocken. Drei von den vier Glocken wurden während des Krieges eingeschmolzen. Nur die mittlere Glocke hat diese schreckliche Zeit überlebt. Auf dem Klöppel steht die Jahreszahl 1865. Im Jahre 1960 wurden die fehlenden Glocken neu gegossen: Auf der großen Glocke steht- Hl. Josef, Schutzpatron, schütze unsere Gemeinde Laab im Walde- gegossen im September 1960. Dann bekamen wir eine kleine Glocke -  zum Gedenken an die Gefallenen der Gemeinde in den beiden Kriegen 1914-1918 und 1939-1945 - gegossen im September1960. Die Pfarre Kalksburg schenkte uns 1960 das Totenglöckel. Bis zum Jahre 1976 wurden die Glocken von Hand durch den Messner (Freywagner, Strobl, Aschauer und zuletzt Franz Roch geläutet.

Die Glocken schlagen nicht nur zu jeder Viertelstunde und Stunde, sondern sie läuten zusätzlich täglich um 6h morgens (Gebetläuten), um 12h (Mittagsgebet), jeden Freitag um 15h (die Sterbestunde unseres Herrn Jesus Christus) und um 18h (Abendgebet). Nachdem Läuten der Abendglocken, mussten früher alle Kinder zu Hause sein und durften nicht mehr auf die Straße gehen.

Rund um die Messe werden die drei Glocken unterschiedlich eingesetzt.

Eine halbe Stunde vor der Hl. Messe gibt es das "Erste Läuten". Eine Viertelstundespäter davor gibt es das "Zweite Läuten" (Dies erfolgt jeweils mit der großen Glocke). Fünf Minuten vor Beginn der Hl. Messe wird mit allen drei Glocken "Zusammengeläutet". Bei Wochentagsmessen wird zuerst mit der mittleren Glocke geläutet. Bei der Wandlung läutet nur die große Glocke (wochentags die mittlere Glocke).

Das Totenglöckel läutet auch heute noch unmittelbar nach Kenntnis, dass jemand verstorben ist, jedoch nur zwischen dem Morgengebet und dem Abendgebet. Die Glocke läutet für die Dauer eines "Vater Unser" und eines "Gegrüßest seist du, Maria". Wenn ein Kind gestorben ist 1 mal, wenn eine Frau gestorben ist 2 mal und bei Männern 3 mal.

Die Laaber Kirchenglocken begleiten uns  unermüdlich durch die ganze Woche. Wenn wir aufmerksam zuhören, wird uns vielleicht die Symbolik des unterschiedlichen Läutens erstmals bewusst auffallen. An dieser Stelle möchte ich ein herzliches Dankeschön an Herrn Emmerich Fischlmair richten. Er hat uns die Geschichte und Details der Laaber Glocken erzählt. Als begeisterter Uhrenspezialist kümmert er sich unermüdlich um das in Schwunghalten unserer Turmuhr und Glocken.

Aus der Pfarrzeitschrift 3/2001 von Beate M. Rothbauer

 

Christian und Beate Rothbauer bei der 70. Geburtstagsfeier von Karl Aschauer (2000)

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